Montag, 30. März 2009

Wollen Camino-Gänger wirklich viel schleppen?

Hallo zusammen,

ich bin bekennender Weitwanderer und freue mich immer, wenn ich Leute treffe, die genau das auch machen wollen.

Durch Zufall bekomme ich mit, dass eine Frau um die 40 den Camino laufen will und frage sie nach dem Gewicht Ihres Rucksackes, der Ihr wohl zu schaffen macht.

"Mehr als 10 Kilo werden es hoffentlich nicht", sagt sie.

10 Kilo ist unheimlich viel. Man liest hier im Internet immer wieder von erfahrenen Pilgern, dass das Rucksack- gewicht 10-15% des Körpergewichts nicht überschreiten solle. Die Frau wog keine 100kg!

Meine Frage, ob das nicht leichter ginge, verneinte sie.

Alleine Ihr Rucksack trug mit 2kg zum hohen Gewicht bei. Mein Hinweis auf leichtere Alternativen wurde als lächerlich abgestraft. Sie hatte den Rucksack von einem kompetenten Verkäufer bei Sport-Check gekauft ohne den Rucksack mit Gewicht beladen zu habem. Da konnte der Hinweis auf leichtere Ausrüstung ja nicht fruchten :-(

Doch warum wollen viele Pilger unbedingt soviel schleppen, wenn es auch leichter geht?

Warum wird Verkäufern Glauben geschenkt, die u.U. noch nie einen Weitwanderweg gelaufen sind und erfahrene Weitwanderer werden mit Ihrer leichten Ausrüstung als Idioten hingestellt?

Nicht jede Gewichtsparidee ist für jeden richtig, aber kann es sein, das an der ein oder anderen Idee etwas dran ist? Gerade wenn es doch andere Pilger und Weitwanderer vormachen?

Wer von Euch da draussen hätte denn z.B. Lust ein Wochenende im Allgäu zu verbringen und im Zusammenhang mit netten Wanderungen, schönen Brotzeiten auf Alpen etc etwas über die richtige Ausrüstung für den Jakobsweg zu lernen?

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Bis bald

Carsten

Freitag, 20. März 2009

Wie leicht ist ein Rucksack wirklich?

Hallo zusammen, in letzter Zeit beschäftige ich mich wieder häufiger mit der Frage wie leicht meine Ausrüstung ist und ob sie im Vergleich noch leichter sein könnte.

Gerade bei Rucksäcken kann man ja recht viel Gewicht einsparen. Doch sind die Rucksäcke auch wirklich leicht, nur weil das gemessene Gewicht niedrig ist?

Neben dem Gewicht ist ja mit entscheidend wieviel Platz ein Rucksack bietet. Und dieser Platz wird in Liter gemessen.

Stefan Dapprich hat in seinem Buch "Trekking ultraleicht" nun eine kleine Formel erstellt, mit der man Rucksäcke unterscheidlichen Volumens gut vergleichen kann.

Man teilt das Gewicht in Gramm durch das Volumen in Litern und bekommt raus wieviel Gramm der Liter Volumen wiegt. Je niedriger die Zahl, desto leichter der Rucksack.

Ein paar Beispiele machen das sicher besser verständlich:

Deuter Guide Lite - 32 Liter - 1150 Gramm

Deuter ACT Lite 35-10 SL - 45 Liter - 1350 Gramm

Vaude Tour 30 - 30 Liter - 1410 Gramm

Golite Jam2 - 50 Liter (aber kleiner zurrbar) - 735 Gramm

Deuter Guide Lite - 35,9 Gramm pro Liter

Deuter ACT Lite - 30 Gramm je Liter

Vaude Tour 30 - 47 Gramm je Liter

Golite Jam2 - 14,7 Gramm je Liter

Leichtgewichtsrucksäcke sind nicht einfach nur leichter, man bekommt einfach mehr Platz für das Gewicht. Carsten

Donnerstag, 26. Februar 2009

Leichte Regenjacken für den Camino

Hallo zusammen,

auf einer so langen Wanderung wie dem Jakobsweg ist die Wahrscheinlichkeit auch mal Regen abzubekommen natürlich gegeben.

Nass werden möchte keiner und deswegen muss ein Regenschutz her. Entweder eine Regenjacke in Verbindung mit einer Regenhose oder ein Poncho. Ich möchte heute mal schnell einen Blick auf Regenjacken werfen.

Auch hier macht sich Gewicht natürlich bemerkbar?

Also Küchenwaage raus und Hand aufs Herz, was wiegt Eure Regenjacke, die Ihr mitnehmen wollt?

Hier ein paar leichte Varianten:

Edel, hervorragend und teuer

Haglöfs LIM Ultimate Jacket bei 247 Gramm und 200 Euro

Vaude Slight Jacket 238 Gramm, 200 Euro

Berghaus Paclite Trek mit 480 Gramm und 249,95

Die gute alte Mittelklasse - Prima Preis-Leistung

Mountain Hardwear Epic Jacket

Marmot Precip Jacket

The North Face - Men's Venture Jacket

Günstig, leicht und trotzdem OK

FroggToggs

Driducks

Red Ledge

Auch diese Woche hatte ich wieder die Möglichkeit mit Jakobswegwanderern zu sprechen, die trotz schon erfolgter erfolgreicher Caminowanderung ein starkes Interesse an leichterer Ausrüstung haben.

Beim nächsten Mal wirds dann leichter :-)

Carsten

Freitag, 20. Februar 2009

Schöne neue Rucksackwelt

Heute geht es um den Rucksack.

Alles muss reingehen und gut tragen sollte er sich lassen. Darüberhinaus sollte er robust genug sein die Strapazen einer Weitwanderung zu überstehen und kein Vermögen kosten.

Geht man von einem Rucksack mit einer Größe von 4o-50 Liter aus mit dem die meisten Jakobswegwanderer klarzukommen scheinen, so lag das normale Gewicht eines solchen Rucksackes in der Regel schön über einem Kilo.

Oft finde ich auch Blogs von Leuten, die sich auf den Jakobsweg vorbereiten, die ansich eine tolle Packliste zusammengestellt haben, allerdings beim Rucksack einfach was ziemlich schweres dabei haben.

Susannes Blog z.B. zeigt eine Packliste bei der der gepackte Rucksack 7kg wiegt. Alleine der Rucksack macht hier aber schon 2500 Gramm aus. Bei der Wahl eines leichteren Rucksackes um die 600/700 Gramm, könnte sie Ihr Rucksackgewicht auf schöne 5kg senken.

Ich habe hier einfach mal ein paar alternative leichte Rucksäcke aufgeführt, die einem das Leben erleichtern können.

Osprey Exos 46 Liter 840 Gramm

ULA Circuit 60 Liter 1022 Gramm ULA Conduit 50 Liter 482 Gramm

Gossamer Gear Miniposa 46 Liter 411 Gramm

Zpacks Blast 26 42 Liter 120 Gramm

Neben den "Exoten" aus den USA gibt es aber auch noch gute leichte Rucksäcke aus Deutschland wie den Vaude Cross Ultralite 35 und bald auch leichte Rucksäcke von Tatonka um die 500 Gramm.

Mammut bietet einen schön gemachte Rucksack mit 32 Litern und 840 Gramm an und es gibt sicer noch mehr leichte Rucksäcke, die funktionieren.

Mit ein bisschen Glück werde ich einen 300 Gramm schweren Prototypen eines neuen deutschen Herstellers auf dem Camino dieses Jahr testen.

Ich bin gespannt

Samstag, 7. Februar 2009

Welchen Wanderführer für den Jakobsweg

Hallo zusammen, in einem Beratungsgespräch in einem Outdoorladen habe ich einer Kundin einmal gesagt, dass man für den Camino weder Karte noch Kompass bräuchte. Solange das Meer rechts von einem ist und man weiter Richtung Westen läuft ist man auf dem richtigen Weg :-)

Das ist natürlich Quatsch.

In Wanderführern und anderen Ratgebern zum Jakobsweg erfährt man schliesslich Dinge, die einem den Weg leichter machen. Wie weit liegen die einzelnen Refugios auseinander, wo gibt es Wasser, wie sieht das Höhenprofil für den Tag aus und andere Dinge.

Zur Zeit warte ich noch auf ein Buchpaket einer befreundeten Weitwanderin, die den Camino Frances, den Küstenweg und die Via de la Plate gelaufen ist und sich gut mit den Pilgergepflogenheiten auskennt.

Trotzdem kann man ja schnell mal schaun, was es so an Literatur zum Jakobsweg gibt.

Hierbei habe ich mir nur Wanderführer und ähnliche Bücher angeschaut. Reiseberichte wie z.B. von Hape Kerkeling ("Ich bin dann mal weg") lasse ich mal außen vor.

Bei soviel Auswahl ist es natürlich hilfreich Informationen und Meinungen zu diesem Thema von anderen Pilgern zu bekommen, die den Camino vielleicht schon gelaufen sind.

Im Fernwege.de Jakobswegsforum habe ich deswegen auch eine Umfrage gestartet. Was halten die Pilger dort von den einzelnen Reiseführern.

Bis bald

Sonntag, 25. Januar 2009

Kochen auf dem Jakobsweg

In den allermeisten Orten wird es sicherlich die Möglichkeit geben über den Pilgerpass ein günstiges Pilgeressen zu kaufen. Und nichts ist schöner als am Ende eines beschwerlichen Tages mit Freunden an einem Tisch zu sitzen und etwas Warmes zu essen.

Jeden Tag essen gehen bedeutet neben den Kosten aber auch eine gewisse Abhängigkeit. Man muss sich an Öffnungszeiten und vor allem auch das angebotene Menü halten.

Wäre es nicht prima, wenn man zwischendurch mal selber und unabhängig für sein leibliches Wohl sorgen könnte? Der schnelle Kaffee am Morgen, den man sich brüht bevor Herbergseltern und andere Pilger überhaupt aufgestanden sind oder die Tütensuppe, die man sich zwischendurch an einem verregneten Tag mal gönnt. Das hört sich doch ganz gut an, oder.

Alles was ich hierfür benötige ist klein und leicht. Eine leichte Tasse mit einem Inhalt von 500-700 ml und einen Gas- oder Spirituskocher. Die Tasse kann ich auch zum schnellen Schöpfen von Wasser aus einem Brunnen oder einer Quelle benutzen. Der Kocher darf wirklich klein sein und weil ich nicht immer, sondern nur ab und an koche, brauche ich nicht viel Gas/Spiritus. Auch in Spanien kommt man an diese Brennstoffe vergleichsweise gut heran und falls es mal nicht klappen sollte...?

Dann halt im nächsten Ort, schliesslich wollte man ja eh nicht jeden Tag kochen, oder?

Als Beispiel für eine geeignete Tasse gibts z.B. diese hier von der Firma Ti-Time: Als Kocher bietet sich in meinen Augen ein leichter Gaskocher an. Der Kovea Supalight hat mir bis dato gute Dienste geleistet und wiegt nur 60 Gramm:

 
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Verpacken kann man das ganze dann so wie das auch die Firma MSR anbietet: Neben Topf und Kocher sollte man dann noch einen Löffel mitnehmen. Wir benutzen selber so eine Mischung aus Löffel und Gabel, also eine Gaffel :-) Neudeutsch, also auf English würde man das Spork nennen und gibts z.B. bei Bergfreunde.de für günstiges Geld:

Sonntag, 11. Januar 2009

Die 10 wichtigsten Dinge für den Jakobsweg

Es ist Sonntag und wir haben ein ausführliches Frühstück hinter uns. Was gibt es da schöneres als sich die Zeit bis zur nächsten Aktivität mit Gedanken über den Jakobsweg zu vertreiben?

Ganz spontan haben wir aufgeschrieben, was uns einfällt, wenn wir an die 10 wichtigsten Ausrüstungsgegenstände für den Jakobsweg denken.

Wir haben das getrennt voneinander aufgeschrieben und es ist natürlich auch interessant zu sehen, was Männlein und Weiblein für unterschiedliche Ansichten haben.

Ausgesucht haben wir dann spezielle Gegenstände, die man auch normal bei uns in Deutschland ohne Schwierigkeiten bekommen kann. Was unsere extrem leichte Packliste angeht, spannen wir Euch also noch ein paar Tage auf die Folter :-)

Carsten´s Top 10Alina´s Top 10
PonchoRegenbekleidung
SonnenbrilleTrekkingstöcke
StirnlampeJakobsmuschel
OhrstöpselWasserflasche
Leichter SchlafsackDigitalkamera
leichte IsomatteWanderführer
leichter RucksackSonnencreme
SchirmFleece-Pulli
WanderführerKopfbedeckung
NotizbuchWörterbuch


Wir werden diese Liste auch unter Fernwege.de ins Forum setzen und andere Pilger Ihre 10 wichtigsten Ausrüstungsgegenstände für den Camino zeigen lassen.

Donnerstag, 1. Januar 2009

Die Kosten für den Jakobsweg - Was kostet pilgern?

Bei der Planung einer jeden Reise denkt man eher früher als später auch darüber nach was das alles kostet. Durch unsere ausgedehnten Wanderungen über mehrere Wochen und Monaten auf Weitwanderwegen in den USA sind wir sehr vertraut mit den Kosten, die auch während des Pilgerns auftreten. In den USA kommt man sehr gut klar, wenn man 1,5 Dollar pro gelaufener Meile (1600m) anspart.

Ein paar Mausklicks später musste ich feststellen, dass ein ähnlicher Wert auch für den Camino Frances, den klassischen Jakobsweg zu gelten scheint.

1 Euro je gelaufenen Kilometer reicht offenbar, wenn man sich erst einmal auf dem Jakobsweg bewegt. Ich habe einen Hinweis hierfür im Forum der Webseite Fernwege.de gefunden.

Die entstehenden Kosten sind gut nachzuvollziehen und liegen etwas niedriger als bei den von mir angegebenen 1 Euro je Kilometer. Denn unter meiner Berechnung würde ich 800 Euro einplanen.

Je nach Pilgerstil kann das sicher etwas nach oben wie unten schwanken. Nach oben, wenn ich mich dafür entscheide öfter in Pensionen und Hotels zu übernachten und niedriger, wenn ich öfter auch einmal zelte.

Zelten ist ein Punkt, den wir im Rahmens dieses Blogs noch nicht angesprochen haben, allerdings werden wir das noch. Gerade die letzten 200 Kilometer des Jakobsweges sind oft recht überfüllt. Um die begehrte Compostela, also die Urkunde zu bekommen, die bezeugt, das man auch wirklich auf dem Camino unterwegs war, müssen nämlich nur die letzten 200 km nachweislich auf dem Jakobsweg zurückgelegt werden. Das führt zu oft überfüllten Herbergen und Pensionen gegen Ende des Jakobsweges.

Prima, wenn man dann ein leichtes Zelt etc. dabei hat. Wir haben die zu diesem Zeitpunkt 62-jährige Mutter meiner Freundin auf ihrem Camino deswegen für die letzten 200 km ein sogenanntes Refugio-Notfall-Set geschickt. Dieses Bestand aus einer 300 Gramm leichten Isomatte, einem 300 Gramm schweren Poncho und einem 600 Gramm schweren Schlafsack. Dazu haben wir ihr eine Anleitung mit Bildern geschickt, wie Sie Ihren Poncho mit ihren Wanderstöcken wie ein Zelt aufbauen kann, um vor Regen geschützt zu sein.

Die vorher erwähnten Kosten fallen an, wenn ich vor Ort bin. Das heisst, das Transport- und Ausrüstungskosten zwangsläufig noch hinzukommen. Die Ausrüstung kann allerdings auch leicht und günstig sein, wie wir teilweise schon in diesem Blog gezeigt haben. Dank Billigflieger sind auch die Pilgerstartpunkte in der Regel günstig zu erreichen.

Alles in allem ist der Jakobsweg deutlich günstiger als die meisten Pilger befürchten. Mit 1000 Euro sollten Sie in der Lage sein den Jakobsweg von St. Jean Pied de Port bis Santiago de Compostella zu bestreiten. Ein Betrag, der sich auch bei niedrigen Einkommen über 1-2 Jahre gut ansparen lässt.

Bis zum nächsten Beitrag

Euer Carsten