Donnerstag, 1. Januar 2009

Die Kosten für den Jakobsweg - Was kostet pilgern?

Bei der Planung einer jeden Reise denkt man eher früher als später auch darüber nach was das alles kostet. Durch unsere ausgedehnten Wanderungen über mehrere Wochen und Monaten auf Weitwanderwegen in den USA sind wir sehr vertraut mit den Kosten, die auch während des Pilgerns auftreten. In den USA kommt man sehr gut klar, wenn man 1,5 Dollar pro gelaufener Meile (1600m) anspart.

Ein paar Mausklicks später musste ich feststellen, dass ein ähnlicher Wert auch für den Camino Frances, den klassischen Jakobsweg zu gelten scheint.

1 Euro je gelaufenen Kilometer reicht offenbar, wenn man sich erst einmal auf dem Jakobsweg bewegt. Ich habe einen Hinweis hierfür im Forum der Webseite Fernwege.de gefunden.

Die entstehenden Kosten sind gut nachzuvollziehen und liegen etwas niedriger als bei den von mir angegebenen 1 Euro je Kilometer. Denn unter meiner Berechnung würde ich 800 Euro einplanen.

Je nach Pilgerstil kann das sicher etwas nach oben wie unten schwanken. Nach oben, wenn ich mich dafür entscheide öfter in Pensionen und Hotels zu übernachten und niedriger, wenn ich öfter auch einmal zelte.

Zelten ist ein Punkt, den wir im Rahmens dieses Blogs noch nicht angesprochen haben, allerdings werden wir das noch. Gerade die letzten 200 Kilometer des Jakobsweges sind oft recht überfüllt. Um die begehrte Compostela, also die Urkunde zu bekommen, die bezeugt, das man auch wirklich auf dem Camino unterwegs war, müssen nämlich nur die letzten 200 km nachweislich auf dem Jakobsweg zurückgelegt werden. Das führt zu oft überfüllten Herbergen und Pensionen gegen Ende des Jakobsweges.

Prima, wenn man dann ein leichtes Zelt etc. dabei hat. Wir haben die zu diesem Zeitpunkt 62-jährige Mutter meiner Freundin auf ihrem Camino deswegen für die letzten 200 km ein sogenanntes Refugio-Notfall-Set geschickt. Dieses Bestand aus einer 300 Gramm leichten Isomatte, einem 300 Gramm schweren Poncho und einem 600 Gramm schweren Schlafsack. Dazu haben wir ihr eine Anleitung mit Bildern geschickt, wie Sie Ihren Poncho mit ihren Wanderstöcken wie ein Zelt aufbauen kann, um vor Regen geschützt zu sein.

Die vorher erwähnten Kosten fallen an, wenn ich vor Ort bin. Das heisst, das Transport- und Ausrüstungskosten zwangsläufig noch hinzukommen. Die Ausrüstung kann allerdings auch leicht und günstig sein, wie wir teilweise schon in diesem Blog gezeigt haben. Dank Billigflieger sind auch die Pilgerstartpunkte in der Regel günstig zu erreichen.

Alles in allem ist der Jakobsweg deutlich günstiger als die meisten Pilger befürchten. Mit 1000 Euro sollten Sie in der Lage sein den Jakobsweg von St. Jean Pied de Port bis Santiago de Compostella zu bestreiten. Ein Betrag, der sich auch bei niedrigen Einkommen über 1-2 Jahre gut ansparen lässt.

Bis zum nächsten Beitrag

Euer Carsten

2 Kommentare:

WernerH hat gesagt…

Moin Carsten,

wo du dich überall rumtreibst! In diesem Fall meine ich die I-Welt.

Stimmt alles, was du hier schreibst, bis auf die letzten 200 km, die werden nur von Radfahrern und Reitern verlangt. Für Wanderer, für Pilger natürlich auch, reichen die letzten 100 km.

Grüße, Werner

ma hat gesagt…

danke für die vielen hilfreichen tipps; aber: ich habe nicht vor, auf dem jakobsweg ständig zu "LAUFEN", ich werde "GEHEN" und "WANDERN". kennt in deutschland wirklich niemand den unterschied? es nervt mich einfach... oder lauft ihr echt alle dauernd? grüsse aus tirol